Weerawarnasuriya Patadendige Jinadasa Silva

Aus Sri Lanka (heute Sri Lanka), 1911 geboren. Nachrichtenoffizier, kämpfte an der Seite der Alliierten für die Kolonialmacht Großbritannien, 1942-1945. Fotografiert 2002.

Weerawarnasuriya Patadendige Jinadas Silva wächst in der britischen Kolonie Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, in einer wohlhabenden Familie auf. Während einiger Jahre im Internat, wird Silva mit Shakespeare aufgezogen und mit einer Menge britischer Geschichte.

Mehr als er über sein eigenes Heimatland weiß. Er fühlt sich als echter Engländer. Einige Jahre darauf empfindet er es deshalb als nicht unnatürlich in den Krieg zu ziehen, um seine Kolonialmacht zu verteidigen.

Aber eigentlich ist es reiner Zufall das Silva im Militär landet. Durch einen Club, dessen Mitglied er ist, wird er in Sri Lankas lokale militärische Verteidigung hineingezogen. Zu dieser Zeit, 1936, werden nach der Kontorzeit, Kriegsübungen in kleinen Baracken abgehalten.

Das war harte Arbeit, aber bei munterer Stimmung, erinnert sich Silva. Weil seine Initialen ein W enthalten wird er von nun an, von den britischen Offizieren, Willie genannt.
Wenige Jahre darauf wird es ernst.

1942 werden britische Truppen einem japanischen Angriff auf Sri Lanka ausgesetzt. Um diese Zeit ist Singapur nahe daran, in die Hände der Feinde zu fallen. Willie Silva soll die Verteidigung der Hafenstadt Trincomalee, im Osten Sri Lankas, anführen.

Es ist die wichtigste Flottenbasis der Alliierten im Indischen Ozean. Silva beschreibt was geschah: "Schiffe kommen, entweder vom Suez-Kanal her oder von Süd- afrika. Die Meisten müssen nach Colombo, Sri Lankas Hauptstadt, um zu bunkern, um Fracht ab- oder auf- zuladen.“

Sri Lanka ist ein Hauptsitz, ein Mittelpunkt,
und ist deshalb enorm wichtig für die Alliierten.

Silva und seine Truppen befinden sich an einem Felshang. Ihre Aufgabe ist es, die dort aufgestellten und getarnten Waffen zu bewachen. Da kommt ein Angriff aus der Luft, überraschend, ohne Vorwarnung. Japanische Flugzeuge umringen den Hafen. Bomben fallen.

Britische Schiffe sinken. Silvas Truppen werden plötzlich extrem verletzlich für die japanischen Luftangriffe. Da trifft Silva eine Entscheidung, die das Leben seiner Truppe rettet.

Er kommandiert seinen Leuten, in die schmalen Schützengräben zu verschwinden. Er gibt folgenden Befehl: "Niemand verlässt seine Stellung!“.

Die Flugzeuge sind so nah, dass Silva die kleinen Fliegerbrillen der japanischen Piloten erkennen kann. Aber der Trick funktioniert. Die Japaner glauben, dass der Hafen viel besser geschützt ist, als es den Anschein hat. Man wagt fortan keinen weiteren Frontalangriff.

"Ich lebe teilweise aufgrund von Zufällen, teilweise aufgrund von Möglichkeiten die sich ergaben“, sagt Silva über den Schützengrabentrick. Silva setzt seinen Kampf fort.

Er steigt auf in den Graden, vom Sergeant zum Leutnant, dann zum Offizier des Geheimdienstes. Ihm obliegt die Verantwortung, die britischen Oberkommandierenden über die Lage in der Region zu unterrichten.

Er ist der Einzige von 70 Offizieren, der aus Sri Lanka kommt. Später wird ihm eine wichtige Rolle in Sri Lanka zufallen, dass 1948 seine Unabhängigkeit von Großbritannien erhält.

Er wird Sri Lankas "Black Rod“, erhält eine wichtige symbolische Rolle mit hoher Autorität innerhalb der Führung der neuen Kolonieländer. Aber Silva entscheidet sich dann doch dafür, die Insel zu verlassen.

Er verliebt sich in eine englische Dolmetscherin. Nachdem er Arbeit im Veteran-Verein der FN gefunden hat, trifft er diese Frau, die er später auch heiratet. Seit Beginn der 60er Jahre wird deshalb Großbritannien, der Südosten von London, Willie Silvas zu Hause.

"Es gefällt mir hier. Es ist völlig natürlich für mich, hier zu wohnen. Ich fühle mich als Engländer, und nicht im Geringsten als Fremder“, sagt Silva.