Wie sieht die Arbeit der LotsInnen im Jahre 2050 aus?

Die einzigartigen Kenntnisse der LotsInnen findet man oft auf keiner Karte.


Eine rasante technologische Entwicklung verschafft den LotsInnen Zugang zu immer fortschrittlicheren digitalen Werkzeugen. Aber die wichtigsten Instrumente der LotsInnen sind ihre einzigartigen Kenntnisse der örtlichen Gegebenheiten – und so wird es auch bis weit in die Zukunft noch sein.

Die LotsInnen spielen bei der Vorbeugung von Seeunglücken eine wichtige Rolle. In den kommenden Jahren wird der Schiffsverkehr anwachsen, es wird autonome Wasserfahrzeuge, Klimaveränderungen und mehr Extremwetter geben. Deshalb ist es wichtig, das Beste der analogen und digitalen LotsInnen miteinander zu vereinen.

Die Schiffe werden immer größer, aber die Häfen bleiben genauso „klein“. Es gibt immer weniger Raum für Fehler. Obwohl viele komplizierte Aufträge mit großen Wasserfahrzeugen heute niemals ohne digitale Hilfsmittel durchgeführt werden könnten, kann das Spezialwissen der LotsInnen den entscheidenden Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.

Die detaillierte Kenntnis der örtlichen Strömungs- und Windverhältnisse, und nicht zuletzt der örtlichen Landmarken, um Felsen und flache Meeresböden umschiffen zu können, gibt es oft nicht auf der Karte. Dieses Spezialwissen wird seit Generationen von Lots(in) zu Lots(in) weitergegeben. Selbst mit den fortschrittlichsten Navigations- und Positionierungssystemen ist die Kenntnis örtlichen Fahrwassers immer noch wichtig – stimmt die Karte mit der Wirklichkeit überein?

Digitale Werkzeuge können versagen. GPS-Signale, elektronische Karten und andere Hilfssysteme können ungenau sein oder ausfallen. Dann kann der Lotse aber immer noch die alten geografischen Referenzpunkte benutzen, um sich im Nebel, Regen oder in Schneeschauern zurechtzufinden – selbst ohne moderne Hilfsmittel.

Niemand weiß mit Sicherheit, was die Zukunft bringt. Wir wissen, dass Innovation und Entwicklung wichtig für die Verbesserung der Sicherheit auf See sind, und das Lotsenwesen trägt deshalb zur maritimen Entwicklung bei. Aber wir wissen auch, dass die einzigartigen Kenntnisse und Erfahrungen der LotsInnen nur schwer ersetzbar sind, und glauben deshalb, dass die Arbeit der LotsInnen noch viele Jahre lang einen unerlässlichen Bestandteil der Sicherheit auf See ausmachen wird.