Mit offenen Kohlenleuchtfeuern ein gleichmäßiges Licht zu erzeugen, war schwierig. Wind und Wetter beeinflussten die Flammen und den Kohlenverbrauch. 1776 soll der jährliche Kohlenverbrauch der Zwillingsleuchttürme auf Lindesnes und Markøy zusammen circa 250 Tonnen betragen haben.
In ganz Europa experimentierte man damit, die Kohlenkessel in einem Laternenhaus unterzubringen. Solch ein Leuchtturm wurde auf Fakkebjerg, im Süden der dänischen Insel Fyn 1806 nach Zeichnungen von Paul Løwenørn aufgestellt. Der Kohlenverbrauch sank kräftig, und in einem geschlossenen System leuchtete die Flamme gleichmäßiger.
1822 verwendete man Løwenørns Zeichnungen, als die zwei geschlossenen, mit Kohlen betriebenen Leuchttürme auf Lindesnes und Markøy errichtet wurden.
Die Kohlenleuchtfeuertürme waren zweistöckig. Im ersten Stock gab es 6 große Ventile, die in jeweils eine andere Himmelsrichtung zeigten. Sie waren trichterförmig und an ihrem Ende gab es eine kleine Öffnung, die mit einer Klappe geöffnet und geschlossen werden konnte.
Die Luft von den Ventilen stieg durch die Turmmitte nach oben und versorgte das Kohlenfeuer mit der Menge Sauerstoff, die benötigt wurde, um so hellen Lichtschein wie möglich und so wenig Kohlenverbrauch wie möglich zu gewährleisten. Die Klappen in jedem Ventil erlaubten den Heizern die Luftzufuhr zu regeln.
In den Laternenhäusern muss es jedoch zeitweise sowohl heiß als auch voller Rauch gewesen sein. Es wird berichtet, dass die Aufseher aufgrund des Kohlenmonoxids in Ohnmacht zu fallen drohten. Vielleicht hatte der Inspektor deshalb noch immer die Signalkanone auf Selhovden.
Die zwei geschlossenen Kohlenleuchttürme auf der Landzunge waren zwei der letzten Modelle dieser Art. 1823, ein Jahr nach ihrer Inbetriebnahme, wurde die erste Leuchtturmlinse auf dem französischen Leuchtturm Le Cordouan eingesetzt. 1832 wurde der erste Linsenapparat in Norwegen, auf dem Leuchtturm auf Oksøy, in Betrieb genommen.
Aber die Zeit der Kohlenleuchttürme war trotzdem noch nicht vorbei. 1839 wurde der letzte «neue» Kohlenleuchtfeuerturm der Welt auf Villa, im norwegischen Nord-Trøndelag in Betrieb genommen. An diesem abgelegenen Leuchtturm-Ort hielt man Kohlenfeuer für sicherer als Öl. 1859 wurde Villa zu einem Linsenleuchtturm mit Öllampe umgebaut.