I. Die erste Zeit

Im Jahr 2025 ist es 300 Jahre her, dass das erste Zwillings-Leuchtfeuer auf der Insel Markøy und Lindesnes angezündet wurde.

Die Geschichte des Leuchtfeuers auf der Landzunge Lindesnes begann jedoch schon 1655. Damals erhielt Powel Hansøn, Kaufmann und Bürger aus Kristiansand, das königliche Privileg, auf Lindesnes ein Leuchtfeuer zu betreiben, das durch Gebühren finanziert werden sollte, die die Seefahrer in allen Häfen von Bohuslän bis Bergen entrichten mussten.

Das Leuchtfeuer wurde am 27. Februar 1656 erstmals angezündet. Es war ein einfaches Leuchtfeuer aus 30 Talglichtern, die oben auf einem Holzturm standen. Eigentlich war ein Kohlenfeuer geplant, aber der Kohlenvorrat ging schon während der Vorbereitungen zur Neige.

Die Talglichter brannten jede Nacht bis zum 10. April, während man auf den Kohlentransport aus England wartete. Als das Leuchtfeuer dann erneut am 10. August angezündet wurde, wurde diesmal brennende Kohle verwendet, die die dunkle Nacht erhellte und die Südspitze des Landes für Seefahrer markierte.

Aber die Freude währte nur kurz. Bereits am 6. Oktober erhielt Povel Hansøn den Befehl des Königs: aufgrund von Klagen über „die Unsichtbarkeit des Leuchtfeuers für Seefahrer,“ sollte das Leuchtfeuer bis auf Weiteres eingestellt werden. Es wurde dunkel, und die Dunkelheit dauerte bis 1725.

Im Jahre 1610 verfasste der norwegische Priester, Historiker und Buchautor Peder Clausson Friis diese Beschreibung der Südspitze Norwegens: Von dieser Landspitze wissen alle Seefahrer im Westmeer zu berichten, denn hier sieht man Land und dann wissen sie, von hier aus Kurs auf andere Länder zu nehmen, und diese Landspitze ist der allersüdlichste Ort Norwegens.